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Suche nach internationalen Talenten

WORK in AUSTRIA, eine Abteilung der Austrian Business Agency (ABA), unterstützt Unternehmen mit kostenlosen Leistungen bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland entlang der gesamten Customer Journey. Im Interview spricht Margit Kreuzhuber, Head of WORK in AUSTRIA, über Ursachen des Fachkräftemangels, die Möglichkeiten von Unternehmen, Fachkräfte zu gewinnen sowie die Zukunft des Arbeitsmarktes.

Der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Doch wie dramatisch ist die Situation am Arbeitsmarkt tatsächlich?

Margit Kreuzhuber: Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren sehr dynamisch entwickelt, von einer Rekordarbeitslosigkeit zu Beginn der Coronapandemie zu einer Rekordbeschäftigung 2023. An sich ist das eine positive Entwicklung. Die Kehrseite der Medaille ist der Fachkräftemangel. Laut dem EY-Mittelstandsbarometer 2023 zählt der Fachkräftemangel neben steigenden Rohstoff- und Energiepreisen und Inflation zu den größten Gefahren für die Entwicklung von Unternehmen. Ungeachtet etwaiger konjunktureller Eintrübungen wird sich der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren alleine wegen der demografischen Entwicklung weiter verschärfen.

Welche Potentiale am Arbeitsmarkt gibt es, um Fachkräfte zu gewinnen?

Kreuzhuber: Es sollten zunächst die Potenziale am österreichischen Arbeitsmarkt genutzt werden. Das AMS nimmt hier eine zentrale Position bei der Qualifizierung und Vermittlung von arbeitsuchenden Menschen ein. Auch der von der Bundesregierung avisierte Ausbau der Kinderbetreuung stellt einen wichtigen Beitrag dar, Eltern – vorwiegend Frauen – stärker in den Arbeitsmarkt einzubinden.

Weiters gilt es, Arbeitskräfte länger gesund im Betrieb zu halten und auch das Potenzial von Menschen mit Migrationshintergrund besser zu nutzen. Ein weiterer Aspekt ist mehr Mobilität, überregionale Mobilität innerhalb von Österreichs, aber auch Zuwanderung von Fachkräften aus der EU und Drittstaaten.

Laut dem aktuellen Expat Insider-Report belegt Österreich beim Ranking der besten Länder für ausländische Fachkräfte lediglich den 40. Platz von 53 Nationen. Warum ist Österreich für internationales Fachpersonal nicht attraktiver?

Kreuzhuber: Die Studie zeigt uns, dass es in manchen Bereichen noch Luft nach oben gibt, andererseits erreichen wir auch in dieser Studie bei der Lebensqualität eine Top-Platzierung. Dazu gibt es andere breit angelegte Studien wie jene der Boston Consulting Group, wonach Österreich für Hochqualifizierte zu den Top-10 Zielländern zählt, neben Ländern wie Kanada, USA, Australien oder Deutschland. Auch unsere Erfahrung zeigt, dass Österreich beispielsweise am Westbalkan einen exzellenten Ruf hat.

Margit Kreuzhuber, Head of WORK in AUSTRIA.

Was können Unternehmen leisten, um attraktiver für ausländische Arbeitskräfte zu sein?

Kreuzhuber: Viele Unternehmen schnüren bereits sehr attraktive Pakete für internationale Mitarbeitende, etwa Unterstützung beim Deutscherwerb, bei der Wohnungssuche oder durch innerbetriebliche Mentor_innen.  Wichtig sind auch attraktive Rahmenbedingungen für Familienangehörige, da dies oft ein wichtiger Entscheidungsfaktor ist.

Wie kann WORK in AUSTRIA Unternehmen bei der Ansprache und Gewinnung von Fachkräften unterstützen? Welche speziellen Serviceleistungen bietet WORK in AUSTRIA den Unternehmen?

Kreuzhuber: WORK in AUSTRIA, eine Abteilung der Austrian Business Agency (ABA), unterstützt Unternehmen mit kostenlosen Leistungen entlang der gesamten Customer Journey. Bei der Suche nach internationalen Talenten für österreichische Unternehmen konzentriert sich WORK in AUSTRIA auf mehrere Märkte innerhalb der EU sowie auf ausgewählte Drittstaaten. Der Fokus liegt in den Branchen IT, Elektrotechnik, Elektronik, Mechatronik und Life Sciences.

Auf www.workinaustria.com finden Unternehmen und Fachkräfte umfassende Informationen zum Thema Aufenthalt und Beschäftigung sowie Leben und Arbeiten in Österreich. Jobbörse: Unternehmen können ihre offenen Stellen auf Deutsch oder Englisch kostenfrei auf die WORK in AUSTRIA Job Plattform stellen, sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Wir bewerben die Plattform und somit die inserierten Jobs international sowohl vor Ort bei Veranstaltungen als auch virtuell über Online-Marketing-Maßnahmen.

Veranstaltungen in den Zielmärkten: WORK in AUSTRIA berät Unternehmen bei der Auswahl geeigneter internationaler Veranstaltungen, um sich bei potenziellen Bewerber_innen im Ausland zu präsentieren. Beispielsweise, auf welchen Messen erreiche ich Cyber-Security-Expert_innen? WORK in AUSTRIA ist auf vielen internationalen Veranstaltungen vertreten, um den Arbeitsstandort Österreich international zu bewerben und auf die Jobmöglichkeiten bei heimischen Unternehmen aufmerksam zu machen.

Immigration Guide: Der interaktive Wegweiser gibt eine erste Einschätzung der möglichen Zuwanderungsmöglichkeiten für eine Fachkraft. Servicestelle Einwanderung und Aufenthalt: Wir unterstützen Unternehmen und Ihre Kandidat_innen im gesamten Prozess. Auf der breit aufgestellten Info-Plattform zum Thema Aufenthaltsrecht und Zugang zum Arbeitsmarkt finden sich zahlreiche Informationen für einen ersten Überblick. Die Servicestelle berät Unternehmen, Antragsteller_innen und ihre gesamte Familie in allen Verfahrensphasen zur Erlangung von Aufenthaltstiteln, insbesondere Rot-Weiß-Rot - Karten.

Wir arbeiten in diesem Zusammenhang auch eng mit den Vollzugsbehörden, insbesondere AMS und Aufenthaltsbehörden zusammen. Relocation Services: Der Umzug nach Österreich ist für Fachkräfte und ihre Familien ein großer Schritt und häufig mit vielen Fragen verbunden, beispielsweise zu Schulen, Gesundheitssystem, Steuern etc. Unsere Info-Plattform zum Thema Leben & Arbeiten in Österreich versorgt Neuankömmlinge mit wichtigen Basis-Informationen. Unser „Essential Guide“ ist eine umfassende Informationssammlung und steht kostenlos zum Download bereit.

Kompass für Guides: Insbesondere bei internationalen Teammitgliedern sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, ihnen den Start in einem neuen Unternehmen in einem fremden Land zu erleichtern. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben wir den Leitfaden "Kompass für Guides" entwickelt. Dieser dient als Empfehlung für die Umsetzung von betriebsinternen Guiding-Programmen für internationale Teammitglieder.

Gibt es auch regionale Projekte, beispielsweise in Vorarlberg?

Kreuzhuber: Vorarlberg ist mit “okay.zusammen leben” bereits seit vielen Jahren im Bereich Integration aktiv, darüber hinaus bieten WISTO und das neu gegründete Expat Service viele Angebote sowohl für Fachkräfte als auch für Unternehmen. Wir bieten auch gemeinsame Formate an, wie beispielsweise eine Roadshow für IT-Fachkräfte aus Polen gemeinsam mit der WISTO.

Wie sehen Sie die Zukunft des Arbeitsmarktes. Werden fehlende Fachkräfte zu strukturellen Veränderungen führen, Stichwort Automatisierung?

Kreuzhuber: Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wir sollten technologische Errungenschaften als Chance sehen. Maschinen und künstliche Intelligenz werden uns viele standardisierte, vielleicht auch eintönige Aufgaben abnehmen. Es wird aber immer Menschen brauchen, die regeln, steuern und eingreifen – und diese automatisierten Prozesse weiterentwickeln. Bestehende Arbeitsplätze werden sich also verändern und Arbeitnehmer_innen werden stärker auf neue digitale Tools zurückgreifen. Ungeachtet des technologischen Fortschritts werden wir auch in den nächsten Jahren einen erheblichen Arbeitskräftebedarf in vielen Branchen haben.

Weitere Informationen zu WORK in AUSTRIA

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