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Arbeitssuchende fördern

Lehre in männerdominierten Beruf abgeschlossen

Die NIGGBUS GmbH ist ein privates Busunternehmen im Vorarlberger Rheintal, das sich auf den öffentlichen Personennahverkehr spezialisiert hat. Um Fahrgastkomfort und Umweltfreundlichkeit auch weiterhin wirksam zu verbinden, setzt das Unternehmen auf die Ausbildung im eigenen Betrieb.

Mit Stephanie Lins hat kürzlich eine engagierte junge Frau eine Lehre zur Kraftfahrzeugtechnikerin für Nutzfahrzeuge im Unternehmen absolviert und bereitet sich gerade auf ihre Lehrabschlussprüfung vor. „Bei uns in der Busbranche ist alles eine Nummer größer“, erzählt Gerhard Pertoll, Geschäftsführer bei NIGGBUS, „daher waren wir auf der Suche nach einer starken und selbstbewussten Person, gerne auch etwas älter als die üblichen 15 Jahre, die bei uns die Lehre absolvieren möchte.“

So kam die Bewerbung von Stephanie Lins gerade recht. Die 24-Jährige hat bereits eine Lehrausbildung als Malerin und Beschichtungstechnikerin vorzuweisen und weiß, was es bedeutet, mit beiden Beinen im Berufsleben zu stehen. „Stephanie hat im Bewerbungsgespräch einen extrem guten Eindruck hinterlassen, vor allem ihre sozialen Kompetenzen haben mich überzeugt.“ Dass Lins in ihrem erlernten Beruf nicht mehr tätig sein wollte, führt sie auf die Erfahrungen zurück, die sie in ihrem Ausbildungsbetrieb gemacht hat. „Ich hatte manchmal das Gefühl, nicht erwünscht zu sein, hinzu kamen die nicht gerade frauenfreundlichen Umgangsformen auf diversen Baustellen. Aber wenigstens habe ich jetzt eine dicke Haut.“

Technisches Wissen und kommunikative Fähigkeiten

Über das AMS kam sie schließlich zum Programm Frauen in Handwerk und Technik (FiT), das vom Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB) durchgeführt wird. Hier hatte sie nun die Möglichkeit, ihrer wahren beruflichen Leidenschaft nachzugehen - der Mechanik. „Schon als Kind bin ich mit meinem Vater in der Werkstatt unseres Transportunternehmens gestanden und habe an Motoren herumgeschraubt“, erzählt Lins, „doch leider blieben nach Abschluss der polytechnischen Schule alle meine Bewerbungen für eine Lehre als Mechanikerin ohne Erfolg.“

Stephanie Lins mit NIGGBUS-Geschäftsführer Gerhard Pertoll.

Bei ihrem jetzigen Arbeitgeber NIGGBUS hat sie eine abwechslungsreiche Arbeitsstelle mit hoher Verantwortung und Entscheidungsbefugnis inne. „Ich bin mehr als zufrieden mit meiner Tätigkeit, ich habe einen eigenen Aufgabenbereich und kann mir Zeit und Arbeit selbst einteilen.“ Für Pertoll ist die berufliche Entwicklung von Stephanie Lins äußerst zufriedenstellend. „Bei uns in der Werkstatt muss man alles machen, von der technischen Diagnose bis zum Aufräumen“, erklärt der Geschäftsführer, „und man ist erste Anlaufstelle für die Anliegen unserer Busfahrerinnen und Busfahrer. Da braucht es technisches Wissen und kommunikative Fähigkeiten, beides hat Stephanie in hohem Maße.“  

"Als Frau muss man 200 Prozent geben."

Da nur zwei Personen in der Werkstatt beschäftigt sind, übernimmt Lins auch immer häufiger Führungsaufgaben, die ihren Bereich betreffen. Vorgesehen ist, dass sie nach erfolgreicher Lehrabschlussprüfung die Werkstattleitung übernimmt. Für Pertoll auch ein Zeichen der Gleichberechtigung von Mann und Frau, die im Unternehmen ganz selbstverständlich gelebt wird und auch bei Neueinstellungen deutlich zum Ausdruck kommt. „Ich teile den zukünftigen Mitarbeitern klar mit, dass sie eine Frau als Vorgesetzte in der Werkstatt haben werden.

Für manche männlichen Kollegen kann das eine ungewohnte Situation sein, mit der sie sich erst zurechtfinden müssen. Die Akzeptanz von Frauen in Führungspositionen ist in unserem Unternehmen jedenfalls Voraussetzung für eine Einstellung.“ Dass in vielen männerdominierten Berufen es Frauen grundsätzlich schwer haben, sich zu behaupten, liegt für Lins auf der Hand. „Als Frau muss man 200 Prozent geben, sich noch mehr beweisen und das Vertrauen erst gewinnen, das Männern ganz automatisch entgegengebracht wird.“

Ihre berufliche Zukunft sieht Lins bei NIGGBUS, auch wenn ihr durch die Ausbildung zur Kraftfahrzeugtechnikerin auch andere Wege offenstehen. Und für Frauen, die überlegen, sich für einen technischen Beruf zu entscheiden, hat die 24-Jährige eine klare Botschaft. „Nicht schüchtern sein und sich etwas zutrauen. Und vor allem sollte das Interesse für einen Beruf zu 100 Prozent vorhanden sein.“


Weitere Informationen zum FiT-Programm des AMS

Weiter zum Verein zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung (FAB)

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