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Frau in Kleidergeschäft
Arbeitssuchende fördern

Auf Umwegen zur Lehrausbildung

Die Getzner Textil AG ist einer der führenden Gewebehersteller der Welt. 1818 als kleiner Familienbetrieb in Bludenz gegründet, arbeiten heute rund 1.500 Mitarbeitende an sieben Standorten in Österreich, Deutschland, Liechtenstein sowie in der Schweiz. Derzeit absolvieren 47 Jugendliche in unterschiedlichen Berufen, von Textiltechnologie über Metalltechnik bis Betriebslogistik ihre Lehre im Unternehmen.

Seit kurzem wird auch im Bereich Einzelhandel ausgebildet. „Unser firmeneigener Shop in Bludenz ist über die letzten Jahre immer wieder vergrößert und erneuert worden“, erzählt Melanie Tagwerker, Shopleiterin und Ausbildnerin Einzelhandel bei Getzner Textil, „so haben wir uns nach einer Unterstützung für unser Team umgesehen.“ Und es sollte ein Lehrling sein, wie Tagwerker erklärt. „Wir haben im Unternehmen eine tolle Förderung für unsere Lehrlinge, zudem wertet eine Lehrausbildung den ganzen Bereich des Verkaufs auf und unser Shop hat einen höheren Stellenwert im Unternehmen.“ Sechs Personen hatten sich auf die Lehrstelle beworben, zum Schnuppern sind dann drei erschienen.

Nach erstem Lehrjahr beim AZV übernommen

Schlussendlich viel die Entscheidung auf Tabea Dietschi. Die 18-Jährige hatte zuvor das Bundesoberstufenrealgymnasium in Götzis besucht, während der Coronazeit die Ausbildung jedoch abgebrochen. Anschließend hat sie eine Lehre im Textileinzelhandel begonnen, die bereits nach drei Wochen einvernehmlich beendet wurde. „In diesem Unternehmen hat sich niemand um mich gekümmert“, erinnert sich Tabea Dietschi, „es gab keinen Ausbildner und der Chef hatte nie Zeit für mich.“

Tabea Dietschi (links) mit Ausbildnerin Melanie Tagwerker im Getzner-Shop.

So ist sie über das AMS an das Ausbildungszentrum Vorarlberg (AZV) vermittelt worden. Hier erhalten junge Menschen, die keinen Ausbildungsbetrieb finden oder eine Lehre abgebrochen haben, eine Chance, sich in unterschiedlichen Lehrberufen auszubilden. Zudem werden Sozialkompetenzen gestärkt und die Jugendlichen bei der Suche nach einer regulären Lehrstelle unterstützt. „Das AZV war für mich ein guter Übergang, ich habe keine Zeit verloren und konnte praktische Erfahrungen sammeln“, erklärt Tabea Dietschi.

So absolvierte sie das erste Lehrjahr im Bereich Einzelhandel im AZV bis das Lehrverhältnis bei Getzner mit September dieses Jahres fixiert wurde. „Beim Schnuppern dachte ich mir, ich hätte keine Chance, die anderen Bewerber seien sicher besser. Dann war ich umso glücklicher, als der erlösende Anruf mit der Zusage kam.“

Tabea hat ihren eigenen Stil

Weniger Zweifel hatte Melanie Tagwerker. Für die Shopleiterin war schnell klar, dass sich die 18-Jährige gut für die Lehrstelle eignen würde. „Bei Tabea habe ich sofort gemerkt, dass sie arbeiten möchte. Sie geht offen auf Kunden zu und ist an allen Tätigkeiten interessiert, die der Beruf mit sich bringt. Da sind die Erfahrungen, die sie im AZV gemacht hat, sicher hilfreich“, so Tagwerker. Doch was der Ausbildnerin am meisten imponiert, ist die besondere Persönlichkeit ihres Lehrlings. „Sie hat ihren eigenen Stil, die Art, wie sie sich kleidet, und auch die Tatsache, dass sie noch klassische Bücher liest, das ist im Zeitalter des Handys keine Selbstverständlichkeit.“

Für Tabea Dietschi haben sich die Dinge gut gefügt und sie fühlt sich wohl mit ihrer Lehrstelle. „Ich interessiere mich für Mode aller Art, stricke, häkle und nähe auch selbst, das habe ich sicher von meiner Oma mitbekommen“, schildert Tabea Dietschi und ergänzt, „wir haben ein cooles Team hier im Shop, ich kann gut mit Menschen und mir macht die Beratung Spaß. Da bin ich ganz ehrlich und sage auch mal, wenn der Person ein Kleidungsstück nicht passt und schlage Alternativen vor.“ Und in der Berufsschule läuft alles nach Plan. „Ich tue mir in allen Fächern sehr leicht, da profitiere ich von meiner Vorbildung durch das Gymnasium.“

Auch ihre Sprachkenntnisse konnte sie schon zum Einsatz bringen. So führte sie mit einem Kunden das Verkaufsgespräch auf Englisch, zur Freude ihrer Ausbildnerin. „Tabea bringt einiges mit, das sie im Verkauf gut einsetzen kann. Bisher bin ich sehr zufrieden mit ihr.“ Und für Tabea Dietschi steht fest, dass sie die Lehre zur Einzelhandelskauffrau bei Getzner abschließen möchte, und sie kann sich auch vorstellen, danach im Getzner-Shop zu bleiben.

Weiter zum Ausbildungszentrum Vorarlberg (AZV)

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