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Älterer Mann mit Pfleger
Netzwerke bilden

Vom Englischlehrer zur Pflegefachkraft

Über die connexia Implacementstiftung des AMS Vorarlberg wurde Namgal Dorje als Fachsozialbetreuer Altenarbeit bei Sozialdienste Wolfurt gGmbH ausgebildet.

Die Personalsuche in der Pflege stellt eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen dar. Der demografische Wandel, steigende Pflegebedarfe und ein zunehmender Arbeitskräftemangel führen dazu, dass es immer schwieriger wird, qualifiziertes Personal zu gewinnen. Auch bei Sozialdienste Wolfurt ist diese Entwicklung spürbar, auch wenn sich die Personalsituation gegenwärtig stabil zeigt. „Derzeit haben wir ausreichend Personal, vor allem im Bereich der diplomierten Fach- und Assistenzkräfte“, erzählt Wiltrud Oberhofer, Pflegedienstleitung bei Sozialdienste Wolfurt, „was uns fehlt, sind Heimhilfen. Da könnten wir schon die eine oder andere Verstärkung brauchen.“

Attraktiv durch Pflegemodell nach Böhm

Dass es mit der Personalgewinnung in weiten Teilen so gut funktioniert, sieht Oberhofer vor allem am besonderen Pflegemodell, dass bei Sozialdienste Wolfurt umgesetzt wird. „Wir leben das psychobiografische Konzept nach Professor Erwin Böhm, das spricht vor allem junge Menschen an, die eine sinnstiftende Aufgabe suchen. Es ermöglicht eine intensive Beschäftigung mit den Pflegebedürftigen, gemeinsam finden wir heraus, wie die Person gelebt hat und lassen das in unsere tägliche Arbeit einfließen.“

Auch für Oberhofer selbst ist das Böhm-Konzept der wesentliche Aspekt, warum sie bereits seit 18 Jahre im Sozialzentrum Wolfurt beschäftigt ist. „Nach der Kinderbetreuungszeit bin ich eher durch Zufall zu meinem jetzigen Arbeitgeber gekommen. Es hat mir von Beginn an so gut gefallen, dass ich nicht mehr weggekommen bin.“ Ihre Leidenschaft für den Beruf spiegelt sich auch im öffentlichen Auftreten der Einrichtung wider. „Wir vermitteln nach außen ganz bewusst ein positives Bild der Pflege“, so Oberhofer, "denn Pflege ist mehr als nur Einlagen wechseln oder mit unangenehmen Sachen konfrontiert zu sein. Wir vermitteln Berufsstolz, es ist einfach ein toller Job.“

„Welcome Center Care“ als Brücke in den Beruf

Einer, der sich ebenfalls für den Pflegeberuf begeistern kann, ist Namgal Dorje. Der ausgebildete Englischlehrer hat aus politischen Gründen vor fünf Jahren seine Heimat Tibet verlassen, um gemeinsam mit seiner Frau in Vorarlberg einen Neuanfang zu wagen. „Zuerst wollte ich Zugbegleiter werden“, erzählt der 33-Jährige, „doch aufgrund meiner damals noch schlechten Deutschkenntnisse war das nicht möglich.“ Durch Bekannte aus Tibet, die ebenfalls in Vorarlberg leben, ist er auf den Pflegeberuf aufmerksam geworden und hat Schritt für Schritt seine Deutschkenntnisse verbessert. Über das AMS ist er schließlich zur connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege gem. GmbH gekommen.

Wiltrud Oberhofer, Pflegeleitung bei Sozialdienste Wolfurt, mit Pflegefachkraft Namgal Dorje.

Von da an ging es beruflich steil bergauf. Nach einem dreimonatigen Praktikum im Altenheim Dornbirn wurde er im Rahmen des „Welcome Center Care“ von connexia zu Sozialdienste Wolfurt vermittelt. Hier hat er über die connexia Implacementstiftung des AMS Vorarlberg neben der Ausbildung zur Pflegeassistenz auch die Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit abgeschlossen. Anschließend absolvierte er noch an der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Bregenz die dreijährige Ausbildung zum Diplomsozialbetreuer, und seit Juni 2025 ist er fest bei Sozialdienste Wolfurt angestellt.

„Zu Beginn der Ausbildung war es aufgrund meiner mangelhaften Deutschkenntnisse schon schwierig, vor allem bei den mündlichen Prüfungen, aber auch in der Praxis, wo die meisten nur Dialekt sprechen.“ Doch mit der Zeit hat er sich immer besser zurechtgefunden und die Vorzüge seiner Arbeit schätzen gelernt. „Der Beruf macht mir Freude, ich kann von den pflegebedürftigen Menschen viel lernen und profitiere von den Lebenserfahrungen, die sie mit mir teilen“, so Dorje, „und es ist schön, wenn ich auf die Verhaltensweisen der Menschen eingehen und das Gelernte in der Praxis umsetzen kann.

Verlässlicher Partner für die Zukunft

Mit der beruflichen Entwicklung von Namgal Dorje ist Pflegeleiterin Wiltrud Oberhofer bestens zufrieden. „Er ist eine äußerst positive Person, sehr emphatisch und hat sich bereits gut integriert. Das zeigt sich auch daran, dass er gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gerne mal Vorarlberger Volkslieder wie das Wälderbähnle Lied singt.“ Auch wenn es aktuell um den Personalstand bei Sozialdienste Wolfurt gut bestellt ist, sieht Oberhofer doch einige Herausforderungen auf die Pflege zukommen.

„Wir haben derzeit 47 Betten, das wird aufgrund der demografischen Entwicklung zukünftig nicht ausreichen. Mehr Menschen werden auf die 24-Stunden-Betreuung in den eigenen vier Wänden angewiesen sein.“ Um sich bestmöglich auf die kommenden Veränderungen eizustellen, braucht es verlässliche Partner und eine funktionierende Kommunikationsstruktur. „Unser Kontakt zu connexia ist ausgezeichnet. Durch die finanzielle Unterstützung der Ausbildung erhalten wir mehr Anfragen, den letzten drei Interessenten mussten wir sogar absagen.“

Neben der Anwerbung von neuen Mitarbeitenden wird es auch wichtig sein, Personal zu halten und langfristig zu binden. Dabei sei die Haltung im Haus entscheidend, wie Oberhofer weiß. „Wir forcieren die betriebliche Gesundheitsförderung, damit unsere Mitarbeitenden mit den komplexen Anforderungen im Beruf gut zurechtkommen und sich bei der Arbeit wohlfühlen. Denn wenn sie sich wohlfühlen, müssen sie den Job auch nicht wechseln.“

Weitere Informationen zu connexia - Gesellschaft für Gesundheit und Pflege gem. GmbH

Impulsberatung für Betriebe (IBB)

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Im Rahmen der Impulsberatung für Betriebe unterstützen wir Unternehmen bei der Entwicklung von Handlungsoptionen für personalwirtschaftliche Fragestellungen.

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